Project Description
Die 1980 in Ungarn geborene Künstlerin hat sich ein in der zeitgenössischen Kunst besonders seltenes Sujet vorgenommen. Es sind Barszenen und Kellner, aber auch Tiere und üppig gekleidete Personen in fürstlicher Kleidung bei der Jagd und Stillleben. Ihre Malweise ist dabei erfrischend altmeisterlich, betont farbig und akurat. Dabei erinnern manche Sujets an die Zeit des Barock und Rokoko. Ihre Bilder sind in Farbe, Sujet und Malstil eine Sinnesfreude für die Augen.
„Ich male üppige Bildwelten mit einer Prise Symbolismus und Ironie. Meine Inspiration schöpfe ich aus dem Barocken und der Rokokozeit und formuliere die klassischen Elemente um in moderne Geschichten, die Lebenslust und Eros der Vergänglichkeit gegenüberstellen.“
Ihre Eltern hatten einen Antiquitätenladen und alle Zimmer in der Wohnung, sogar ihr Kinderzimmer, waren mit Antiquitäten aus der Zeit ausgestattet. Sie liebt es bis heute. Opulenz, Überschwänglichkeit, Lust und Liebe am Leben, spiegelt sich in ihren Bildern wieder.
Auffallend häufig malt sie Barszenen. Dabei beeindruckt und berauscht das Ambiente mit vielen farbig glänzenden Gläsern in den Glasregalen der Bar. Das Licht scheint und bringt sie zum Leuchten. Aber auch die vom licht modulierten barbusigen und nackten Frauengestalten, die in ihrer Fülle auch an die Frauen von P.P. Rubens erinnern, sind ein Blickfang. Dabei machen sie nicht den Anschein, Animierdamen zu sein. Ganz selbstbewusst erscheinen sie im Bar-Ambiente und verrichten ihre Arbeit. Sala Lieber hat ein anderes Frauenbild. Ihre Frauen sind – trotz Nacktheit – selbstbewusst und emanzipiert. Als Betrachter hat man das Bedürfnis, sich gleich mit an die Bar zu setzen und Teil der Szenerie zu sein.
Vorbild für ihre Bar-Bilder war das Gemälde von Eduard Manet, Bar Folies Bergère von 1882. Es entstand einige Monate vor seinem Tod im Frühjahr 1883 und zeigt eine Szene in dem Pariser Nachtclub Folies Bergère. Das Bild gilt als ein Wegbereiter des Impressionismus.
Beeindruckend sind auch Sala Liebers Gemälde mit einer Staffel von Kellnern, die scheinbar fliegen, tanzen und dabei mit den gerichteten Tellern hantieren. Sowohl für die Bardamen, als auch für die Kellner nutzt sie reale Modelle. Besonders gern wählt sie für die männlichen Modelle Balletttänzer aus. Ihr Anliegen ist es, auf dieses Dienstleistungsgewerbe ein wertschätzendes Augenmerk zu richten.
Sala Lieber wurde 1980 in Budapest, Ungarn geboren. Von 1999 – 2001
studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Elke Hoppfe, Prof. Max Uhlig, Prof. Siegfried Klotz und von 2001 – 2006
Freie Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Jörg Immendorff,
Prof. Gerhard Merz und Prof. Herbert Brandl. Sie ist Meisterschülerin von Prof. Herbert Brandl. 2007 war sie Gasthörerin bei Prof. Karin Kneffel an der Kunsthochschule in Bremen. Lieber erhielt zahlreiche Auszeichnungen.
ART TALK with Sala Lieber – Teil I – Die Bar Szene
ART TALK with Sala Lieber – Teil II – Siebdrucke
ART TALK with Sala Lieber Teil III – Professur