David Antonides

Zwischen den künstlerischen Techniken, den Materialien und seinen Positionen ist bei dem Künstler David Antonides alles im Fluss. Getrieben durch die blauen Töne seiner reduzierten Farbpalette folgen die Gemälde den Naturgesetzen des Wassers. Daraus entsteht zwischen dem Künstler und dem, was das flüssige Nass seinen urbanen Motiven hinzufügt, eine sehr eigene Zusammenarbeit. „Die Pigmente, das Papier und das Wasser treten, geführt durch meinen Impuls einen Parcours an, auf dem sie zu Bildern werden und als nicht reproduzierbare Entitäten Gestalt annehmen.“ 

In die Arbeiten dieser Ausstellung lässt David Antonides mit der undurchlässigen Öltinte ein weiteres Medium einfließen. Die ölhaltige Tinte gibt den Pinselstrichen und -schwüngen seiner dichten Aquarelltechnik einen unifarbenen, an die Kalligraphie erinnernden Kontext. Durch diese Vereinigung entsteht eine Dynamik und Schärfe der Konturen, die das transparente und zerbrechliche Medium Wasserfarbe in ein reizvolles Gefüge lotst. Die Subtilität komplexer Farbübergänge und die Kraft robuster Zeichen lässt die städtische Dynamik unmittelbar hervortreten, jedoch erst der zweite Blick entschlüsselt die kontrastreichen Schatten und Formen, sodass die Großstadt als Ort der harmonischen Dramatik und des Wandels schimmern kann. In David Antonides’ Arbeiten wird alles Körperliche nur angedeutet, aber durch diese Abstraktion wird das Dargestellte universell. Wenn wir uns auf die Bilder einlassen, werden wir in die Richtung des kollektiven Unbewussten navigiert und nähern uns dem Rauschen, das jeder Großstadt innewohnt.